Im Rahmen der Verleihung des „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg“ im Juli 2015 in der Landeshauptstadt Stuttgart wurde der Bürokavalier mit einer Urkunde ausgezeichnet, die sein gesellschaftliches Engagement würdigt. Die Initiatoren des Preises sind Caritas und Diakonie in Baden-Württemberg sowie das Landesministerium für Finanzen und Wirtschaft. Gemeinsam betonen sie: Soziales Handeln soll kommuniziert werden, damit es als Zeichen der Solidarität wahrgenommen wird und zur Nachahmung motiviert.
Seit 2013 arbeitet der Bürokavalier mit dem Heilbronner „Therapeutikum“ zusammen, der größten Rehabilitations-Einrichtung für psychisch Kranke in der Region Heilbronn-Franken. Ziel der Einrichtung ist die gesellschaftliche Integration psychisch kranker und behinderter Menschen. Mit der Schaffung von Praktikumsplätzen, die auf die Belange der jeweiligen Rehabilitanden Rücksicht nehmen, verwirklicht der Bürokavalier sein Vorhaben, benachteiligte Menschen in sein Unternehmen einzugliedern und ihnen eine echte Perspektive zu eröffnen.
Bürokavalier Werner Edelmann weiß, worauf im Umgang mit behinderten Menschen zu achten ist: „Diese Leute haben oft einen Leidensweg hinter sich, der in ein Gefühl der Ohnmacht und Nutzlosigkeit mündet. Das Arbeitsumfeld, in dem sie bei uns tätig sind, gibt ihnen Gelegenheit, ihre Stärken zu zeigen und Anerkennung zu erfahren. Das bringt verlorenes Selbstwertgefühl zurück – und ist ein erster Schritt zurück in die Gesellschaft.“ Edelmann spricht aus Erfahrung. Auch er hat im Zusammenhang mit seiner schleichenden Erblindung wertvolle Unterstützung erfahren, bis hin zur Gründung seines eigenen Unternehmens. „Jetzt bin ich in der Lage, selbst Verantwortung zu tragen und kann etwas zurückgeben. Das ist mir ein wichtiges Anliegen – und eine Freude!“
Ist diese Freude getrübt, weil er in Stuttgart nicht zum Preisträger gekürt wurde? Keine Spur. „Unser gesellschaftlicher Beitrag ist vergleichsweise gering, da bleibt noch viel zu tun“, konstatiert Werner Edelmann. „Andere Unternehmen, auch kleine, engagieren sich schon wesentlich länger als wir. Die haben es verdient, an diesem Tag ganz oben zu stehen.“ Seine Urkunde wird neben Schreiben wie dem des Caritasverbandes der Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. die Wand seines Büros zieren. „Nicht für mich“, sagt er und lacht. „Ich sehe sie ja nicht wirklich. Aber für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist sie ein besonderes Zeichen der Bestätigung.“